Publiziert: 01 Nov. 2022
Aktualisiert: 15 Nov. 2022
Heizkostenverteiler
Heizkostenverteiler, kurz HKV, erfassen die Wärme die von einem Heizkörper ausgeht. Dafür werden die Heizkostenverteiler direkt am Heizkörper angebracht. Wichtig hier: Jeder Heizkörper benötigt einen eigenen Heizkostenverteiler. Heute werden Heizkostenverteiler besonders häufig in Bestandesbauten verwendet.
Es gibt zwei Arten von Heizkostenverteilern: zum einen die Verdunstergeräte und zum anderen elektronische Geräte. Verdunstergeräte erfassen die Wärme die von einem Heizkörper ausgeht mithilfe der verdunsteten Messflüssigkeit in Abhängigkeit von Temperatur und Zeit. Elektronische Geräte hingegen messen die Heizkörpertemperatur mit Sensoren und verarbeiten die gemessenen Werte dann in einem Mikroprozessor. Heute finden vorrangig die elektronischen Geräte Verwendung, da diese um eines zuverlässiger sind, als die Verdunstergeräte.
Da an jedem Heizkörper ein Heizkostenverteiler angebracht werden muss, erfolgt die Berechnung des Gesamtwärmeverbrauchs aus den Zählerwerten aller vorhandenen HKV´s der Wohneinheit. Im Vergleich zu der Abrechnung mit Wärmemengenzählern, einem Messgerät, welches die Menge der abgegebenen Wärme über einen bestimmten Zeitraum misst, werden weitere zusätzliche Daten benötigt, um die an den verschiedenen Heizkörpern abgelesenen Zählerwerte vergleichbar zu machen. Zu diesen zusätzlichen und notwendigen Daten zählt die Wärmeleistung des Heizkörpers, sowie ein Wert, der vom verwendeten Typ des montierten Heizkostenverteilers abhängt, der sogenannte Kc-Wert. Mithilfe des Kc-Wertes wird aufgeschlüsselt, wie viel Wärme jeder Heizkörper in der Liegenschaft im jeweiligen Abrechnungszeitraum abgegeben hat. Wichtig zu erwähnen ist hier jedoch, dass jedes Heizkörpermodell eine andere Wärmeleistung (Kq) hat und somit auch der Kc-Wärmeübergangswert des Heizkostenverteilers von Heizkörpermodell zu Heizkörpermodell unterschiedlich ist. Beispielsweise unterscheiden sich die Kontaktflächen bei einem Plattenheizkörper und einem Röhrenheizkörper gleicher Größe.
Für die Berechnung des Gesamtbewertungsfaktor K werden nun zweierlei Werte benötigt. Zum einen der Kc-Wert der den Wärmeübergang zwischen dem Heizkörper und dem Heizkostenverteiler beschreibt und zum andern die Wärmeleistung des betreffenden Heizkörpers im Normalzustand. Die Multiplikation dieser Werte ergibt den Gesamtbewertungsfaktor K, welcher für die Erstellung der Nebenkostenabrechnung hilfreich ist. Die Formal zur Berechnung sieht demnach wie folgt aus: K = KQ * Kc.
Um die Zählerwerte für eine korrekte Abrechnung nutzen zu können, muss nun jeder abgelesene Zählerwert mit seinem individuellen K-Faktor, der sich aus der Kombination von Heizkörper und Heizkostenverteiler ergibt, multipliziert werden. Im Falle von sondergenutzten Räumen z.B. Lagerräumen oder Garagen kann ein Korrekturwert (KT), welcher den Wert 1 annimmt, hinzukommen.
Ihre Heizkostenverteiler können Sie auch selber ablesen. Dies gestallten sich jedoch nicht allzu leicht. Besonders bei Verdunstergeräten ist dies nahezu unmöglich. Um diese Geräte eigenständig ablesen zu können, informieren Sie sich am besten direkt beim Hersteller oder entnehmen Hinweise zum Ablesen der Gebrauchsanweisung.
Anders ist es bei elektronischen Geräten. Hier können die relevanten Werte direkt vom Anzeigedisplay abgelesen werden. In welcher Reihenfolge die Werte angezeigt werden, variiert und muss daher der Gebrauchsanweisung entnommen werden. Dennoch werden bei den meisten elektronischen Geräten die Werte einem Buchstaben zugeordnet. Buchstabe A steht für den aktuellen Verbrauchswert (Verbrauch seit dem letzten Stichtag), M oder C für den Anzeigtest (Test zur Funktion aller Daten), K für den Stichtag (Speicherung aller Daten in der abgelaufenen Periode), C für die Prüfzahl (Kontrolle der Ablesung) und hinter V oder M der Vorjahreswert.
Bei Funk-Heizkostenverteilern werden diese Werte häufig mit Symbolen dargestellt. Der aktuelle Verbrauchswert wird durch einen spitzen Funkturm mit Zahlenkombination gekennzeichnet. Der spitze Funkturm mit einem Bleistift-Symbol kennzeichnet den Stichtagswert der vergangenen Periode. Ebenfalls ein pitze Funkturm, diesmal jedoch mit einem beliebigen Buchstaben vor der Zahlenkombination gibt die Gerätenummer an.
Quelle: heizspiegel.de